„Die meisten sind schon verkauft!“, sagt Rainer Künzler, als unser Blick auf die E-Bikes im Ausstellungsraum fällt. Damit beantwortet er uns die noch unausgesprochene Frage danach, wie es ihm seit seiner Gründung ergangen ist. „Ich bin selbst positiv überrascht, dass alles funktioniert, was ich mir ausgedacht habe“, fügt er hinzu, als er unser erfreutes Lächeln bemerkt.

Überraschend ist das wirklich. Denn auf den Start folgte ein jäher Stopp: Schon die Eröffnungsfeier fiel aufgrund des ersten Corona-Lockdowns aus! Erst zwei Räder waren verkauft, als die Pandemie alle Geschäfte stilllegte. Der Gründer plötzlich ausgebremst, nachdem die Gründungsphase doch so reibungslos verlief.

Pro Social Business durfte ihn beim Businessplan, mit Kontakten zu Banken und der Vorbereitung auf die dortigen Gespräche unterstützen. Ein bestehendes Netzwerk aus privaten Unterstützern und professionellen Dienstleistern half Rainer Künzler bei der Ladengestaltung, der Webseite und anderen Pflichtaufgaben. Er machte sie zur Kür: Die Präsentation im Netz, im Laden und alles Drumherum stimmt. „Nur ich selbst muss noch nachlegen. Bald kommen die Shirts mit dem Firmen-Aufdruck“, lacht er.

Proaktives Agieren statt Corona-Lethargie

Glücklicherweise endet die Geschichte vom Rad Künzler nicht mit dem Corona-Break. Stattdessen ist ein Jahr später jedes Planziel übertroffen. Aufgrund des Lockdowns entsteht ein Run auf Freizeitsport-Produkte, den auch die Rad-Branche spürt. Und Herr Künzler, ein Verkäufer durch und durch, klemmt sich sofort hinter sein Laptop. Er kommuniziert jetzt viel online. Wirbt auf allen Kanälen. Sucht die direkte Kundenansprache. Er liefert fundierte Beratung auf eingehende Anfragen. „Das hat funktioniert. Ich konnte mehrere hochpreisige Räder verkaufen, was mir etwas Sicherheit zurück gab“. Sobald die Ladenlokale wieder öffnen duften, ging der Rad-Boom erst richtig los. Die zweite Jahreshälfte 2020: Ein voller Erfolg.

Auf hochwertige E-Bikes namhafter Marken, eine klar definierte Nische, hat sich Herr Künzler spezialisiert. Doch die besten Produkte und ein temporärer Hype garantieren längst keinen langfristigen Erfolg. Diesen jetzt zu verstetigen ist die neue Herausforderung für den jungen Radhändler. Er meistert sie bisher mit Bravour. Prägend ist sein sympathischer, aber verbindlicher, auch selbstbewusster Auftritt. Guter Service, schnelle Hilfe – auch damit lässt sich punkten.

Kluge Planung der nächsten Schritte 

Bald wird der Store erweitert, erhält neue Showcase-Elemente und damit einhergehend eine aufgewertete Optik. „Dafür muss die Küche weichen“, kündigt Rainer Künzler schmunzelnd an. Perspektivisch sei noch weit mehr möglich, aber ungebremstes Wachstum komme für ihn nicht infrage. „Den Stress des Gründens habe ich gespürt. Aber ich wollte schon immer selbständig arbeiten, ohne fremdbestimmt zu sein. Hier in meinem kleinen Laden ist mir all das möglich.“