„Durch Zusammenhalt zum Erfolg“

Fiva Fliesen Mannheim GmbH – Gegründet am 1. März 2019

Manche Menschen treibt ein besonderes Talent zur Selbständigkeit. Andere schließen durch ihre Geschäftsidee eine klaffende Marktlücke. Doch selbst wenn die Gründung so naheliegend erscheint, müssen noch einige Steine aus dem Weg geräumt werden. Im Fall von Ali Gencer war es sogar ein riesengroßer Felsbrocken.

Als Jugendlicher zieht Herr Gencer mit seiner Familie von der Türkei nach Deutschland. Schnell erlernt er die Sprache und lebt sich ein. Er wird Industriemechaniker, macht das Fachabitur und schließlich seinen Meister. Alles läuft gut – einschließlich einem handwerklichen Nebenberuf: Zusammen mit seinen Brüdern verlegt er Fliesen. Plötzlich der große Knall: Der Vater verlässt die Familie, bringt sie in finanzielle Nöte und alle Emotionen zum bersten. Der Schock zieht den Brüdern im ersten Moment den Boden unter den Füßen weg. Aber sie fassen Mut und entscheiden sich zur gemeinsamen Unternehmensgründung. Großfächige Fliesen liegen im Trend und internationale Branchenkontakte bestehen – ein spezialisiertes Handelsunternehmen ist die zündende Idee.

Warum sollten wir es nicht schaffen?

„Wir wussten ja schon, dass wir gut und erfolgreich miteinander arbeiten können. Fleißig sein, ehrlich sein und anpacken – diese Einstellung hat uns zur Gründung motiviert.“ Zwei Jahre, nachdem die Gencers das Risiko gewagt haben, steht fest: Das junge Unternehmen hat schon über 400 Kunden. Der Wirkungsradius reicht bis Stuttgart, nach Straßburg und darüber hinaus. Fiva Fliesen ist ein großer Erfolg. „Wir haben uns damals gefragt: Warum sollten wir es nicht schaffen?“, sagt Ali Gencer rückblickend. Der brüderliche Zusammenhalt gab die notwendige Stärke und Stabilität. Und dennoch gehört zur Wahrheit auch, dass die üblichen Herausforderungen noch überwunden werden mussten.

Der Kontakt zu Pro Social Business entstand bei einer regionalen Veranstaltung rund um das Thema Gründen. Herr Gencer nahm das Beratungsangebot gerne an: „Die Unterstützung, die ich hier erfahren habe, war immens wichtig“. Den dabei entwickelten Businessplan zieht er noch heute als Kompass hervor. Klare Orientierung sei wichtig. Gleichzeitig brauche es immer die selbstkritische Bereitschaft, auf Fehleinschätzungen zu reagieren. „Wir haben die Logistik am Anfang komplett unterschätzt. Der Sprinter aus dem Businessplan? Reicht auf keinen Fall!“, schmunzelt Gencer.

Die steigende Bekanntheit von Fiva Fliesen basiert nicht zuletzt auch auf einem gutem Gespür fürs richtige Marketing. Beim türkischstämmigen Publikum sind die Produkte der Handelsmarken bekannt und beliebt. Aber es gelingt, die Zielgruppe über diesen Kern hinaus zu erweitern. „Wir haben uns dafür insbesondere auf unsere Webseite fokussiert“, beschreibt Gencer den Schwerpunkt der Kommunikationsmaßnahmen.


Geht raus, unter die Menschen. Überwindet die Sprachbarriere. Und habt Mut beim Gründen!

Einmal auf die Erfolgsspur gesetzt, fügt sich vieles fast von alleine: Die Bank spielt mit und leistet kluge Beratung. Der stetige Auf- und Ausbau guter Geschäftsbeziehungen gelingt. Herr Gencer ist ein guter Netzwerker, der den Austausch mit anderen türkischstämmigen Unternehmern in der Region schätzt: „Ich liebe Gespräche im lockeren Rahmen, zum Beispiel beim Frühstück“. Gerade zur Startphase teilen Geschäftsleute mit vergleichbarer Integrationsgeschichte ihre persönlichen Erfahrungen mit ihm. Aber welche Tipps würde er anderen Gründern heute selbst geben? „Geht raus, unter die Menschen. Überwindet die Sprachbarriere. Und habt Mut beim Gründen. Es gibt nichts zu verlieren! Jeder fängt bei Null an.“

(Fotos: Gabi Pott)